„Wir bekommen auf allen Ebenen nichts geschenkt“

Das Auftreten der Fußballabteilung in Harthausen hat sich erneut verbessert. Wie fühlt sich das an?

Sehr gut. Die harte Arbeit zahlt sich aus. So langsam trägt vieles Früchte, denn Automatismen greifen und viele Abläufe verselbständigen sich. Das bringt Motivation fürs neue Jahr.

Inwiefern trägt die Arbeit Früchte? Spielst du hier auf die aktuelle sportliche Situation an?

Ehrlicherweise in allen Bereichen rund um den Fußball, sowohl sportlich oder wirtschaftlich, aber auch im Bereich der Vereinsarbeit.

Sportlich waren wir mit der Zweiten Mannschaft seit der Neugründung 2015 in der C-Klasse noch nie so gut dagestanden. Sie haben zwischenzeitlich 7 Siege am Stück errungen und zwei höherklassige Mannschaften aus dem Pokal geworfen. Darüber hinaus konnten wir mit Konstantin Becker ein verborgenes Sturmtalent entdecken. Er hat aktuell schon 23 Saisontore erzielt … ja, ich kann es auch noch kaum glauben.

Auch die Erste Mannschaft hat ein erfolgreiches Fußballjahr 2023 gespielt nach einer starken Rückrunde, konnte man sich zur aktuellen Saison weiter verbessern und unsere Jungs stehen aktuell verdient auf dem vierten Tabellenplatz der A-Klasse.

Mit unseren Frauen haben wir im Mai ein spannendes Pokalfinale erleben dürfen. In der Hinrunde der neuen Saison hatten wir leider mit mehreren persönlichen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Wo man klar sagen darf, hier gibt es einfach auch wichtigeres als den Fußball. Trotzdem hat das Team nie aufgegeben und sogar zwei beachtliche Saisonsiege (12:1 und 7:0) eingefahren.

Was meinst du mit “im Bereich der Vereinsarbeit“?

Wir haben als gemeinnütziger Verein unserer Gesellschaft gegenüber einen meiner Meinung nach wichtigen Auftrag. Wir wollen die sozialen Werte einer Gemeinschaft und die des Ehrenamts vermitteln, sie an junge Erwachsene weitergeben. Wir Vorstandsmitglieder leben diese vor und versuchen unsere Sportler und Mitglieder in Vereinsaufgaben mit einzubinden. Das hat in diesem Jahr sehr gut funktioniert und ist auf viel Akzeptanz gestoßen.

Wenn du den wirtschaftlichen Aspekt ansprichst, was war im vergangenen Jahr neu? Was konnte die Fußballabteilung verwirklichen?

Wir haben einige neue Dinge ausprobiert und umgesetzt. Unter anderem fand erstmalig für G- und F-Jugend ein Jugendturnier unserer Spielgemeinschaft JFV Ganerb in Harthausen statt. Das „1. Königskinder Spielefestival“.

Unser 1. Ortsturnier „ASV and Friends“ inkl. Sommerfest war ein absoluter Erfolg. Es hat richtig Spaß gemacht dieses Turnier zu organisieren und durchzuführen. Das war tatsächlich eines meiner größten Ziele, dass ich mir nach nun zweijähriger Amtszeit erfüllen konnte. Aber auch die Brauereitour, das erste gemeinsame Vereinsevent unter der neuen Führung oder die ASV-Weihnachtsfeier in der Heilsbruckhalle waren absolute Highlights, auf die ich gerne zurückblicke.

Die Crowd-Funding Aktion in Kooperation mit den Stadtwerken war eine neue Erfahrung. Wir konnten die von uns vorgegeben Summe in Höhe von 5000 Euro innerhalb von 4 Wochen erreichen. Der Bau unserer Überdachung am Rasenplatz steht allerdings noch aus. Die Planung und Genehmigung sind leider komplizierter als anfangs gedacht.

Gab es weitere Besonderheiten im vergangenen Jahr, die du aufführen möchtest?

Ja, tatsächlich habe ich im vergangenen Jahr ganz viele tolle Menschen kennengelernt. Unteranderem neue Sponsoren und neu gewonnene Fans, die regelmäßig zu unseren Spielen oder Festlichkeiten erscheinen. Das macht mich stolz und zeigt, dass wir Menschen mit unserem eingeschlagenen Weg erreichen.

Gibt es für 2024 sportliche oder infrastrukturelle Ziele?

Infrastrukturell möchten wir die Erneuerung der Flutlichtanlage abschließen und die Überdachung am Rasenplatz verwirklichen. Weiter stehen Planungen zu notwendigen Renovierungen der Vereinseigenen Gebäude an. Auch mit der Umwandlung des Hartplatzes werden wir uns weiter auseinandersetzten.

Sportliches Ziel bleibt für die Herrenteams die obere Tabellenhälfte. Fest steht allerdings, wir bekommen auf allen Ebenen nichts geschenkt und dass wir weiter hart und diszipliniert an uns arbeiten müssen. Und wer weiß, mit viel Fleiß und dem nötigen Glück können wir vielleicht ein Stück Harthäuser Fußballgeschichte schreiben.